Noch einmal zum Beitrag „Rindertrasporte Marokko“ https://www.umsvieh.at/?p=1307
Wir haben nochmals bei den großen Handelsketten nachgefragt wie sie es mit den ausgedienten Milchkühen der Bio-Sparte halten. Also ob wer Bio-Milch kauft, damit rechnen kann das die ausgedienten Kühe daheim einigermaßen korrekt geschlachtet werden. Wir erhielten die folgenden Antworten:
Jene Antwort von Zurück im Ursprung (Hofer):
Eine ganzheitliche Denk- & Handlungsweise steht bei unserem Tun im Mittelpunkt. Daher setzt Zurück zum Ursprung auf Zweinutzungsrassen, und traditionelle, kleinstrukturierte Landwirtschaft. Bei Zweinutzungsrassen weisen die weiblichen Tiere eine gute Milchleistung auf und die männlichen Tiere setzen gut Fleisch an. Somit können die weiblichen Kälber zur eigenen Nachzucht und Bestandsergänzung am Milchbetrieb bzw. die männlichen Kälber am Mastbetrieb zur Fleischproduktion aufgezogen werden. Üblicherweise werden Kälber, die nicht am Betrieb behalten werden, an einen anderen österreichischen Betrieb für deren Mast oder Zucht oder an eine österreichische bäuerliche Vermarktungsorganisation verkauft.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Antwort weiterhelfen konnten und würden uns freuen, Sie weiterhin zum Kreis unserer Kund:innen zählen zu dürfen.
Jende Antwort von Ja!Natürlich (Billa):
Sie sprechen ein Thema an, das uns bei Ja! Natürlich sehr beschäftigt: den Umgang mit sogenannten Altkühen – also Tieren, die am Ende ihrer Milchleistung stehen.
Grundsätzlich werden Altkühe von Ja! Natürlich-Betrieben am nächstgelegenen geeigneten Schlachthof in Österreich geschlachtet. Für Milchkühe und Mutterkühe aus Weidejungrind-Betrieben haben wir ein eigenes Programm entwickelt, das sicherstellt, dass diese Tiere für die Herstellung von Ja! Natürlich-Verarbeitungsprodukten verwendet werden. So schaffen wir einen verantwortungsvollen und transparenten Kreislauf.
Wichtig ist uns jedoch auch der Hinweis, dass die Entscheidung über den Verkauf eines Tieres letztlich beim jeweiligen Landwirt liegt. Sollte ein Tier über einen Viehhändler verkauft werden, der nicht Teil unseres Programms oder einer Kooperation mit Ja! Natürlich bzw. BILLA ist, können wir leider nicht garantieren, dass die Schlachtung in Österreich erfolgt. Hier fehlen seit Jahren klare gesetzliche Regelungen, deren Einführung wir als Unternehmen regelmäßig fordern.
Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und Ihre kritische Nachfrage – denn nur durch solche Fragen können wir gemeinsam mehr Bewusstsein für Tierwohl und Transparenz schaffen.
Und jene Antwort von Natur*pur (Spar):
Auch sogenannte Bio-Milchkühe dürfen nach Ihrer Nutzungsdauer exportiert werden, der Export muss jedoch in Einklang mit den jeweiligen Bio-Vorschriften erfolgen.
Dazu gehört, dass der Export nur in Länder möglich ist, die die geltenden Bio-Standards anerkennen und deren Einhaltung nachweisen können.
Die Transportdauer und Strecke sind begrenzt und haben stressreduziert zu erfolgen. Es gilt, dass der Bio-Standard während des gesamten Lebens der Tiere garantiert werden muss.
Nebenbei, in einem Fernsehbericht über McDonalds wurde angegeben die Firma McDonalds verwedne für ihre Rindfleischburger das Fleisch von heimischen Milchkühen.
Graz am 27.10.2025